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 | Hockenheim 1./2. Sept. 08 |
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Renntraining mit Toni Mang
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auf dem Hockenheimring 01./02.09.2008
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Es ist in diesem Jahr mein zweites Renn-Training mit Toni Mang auf dem Hockenheimring. Das erste Training ist mir in bester Erinnerung (siehe Hockenheim 07./08. Mai 2008). Ich möchte daran anknüpfen, viel Fahren, viel Lernen! Und natürlich eine Runde mit Toni wieder alleine fahren, wenn `s passt!
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P R O L O G U E ....... mit DANK an SKM
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Meine Suzi hat nur wenige Stunden vor dem Training auf dem Hockenheim die SKM -Motorrad-Werkstatt von Frank in Münster/Greven verlassen. Frank hat die halbe Nacht durchgeschraubt, damit meine Suzi bis zum Training auf dem Hockenheim fertig wird. Er hat es geschafft, aber nur, weil er ein super tüchtiger und best motivierter Motorrad – Rennsport – Schrauber ist, und das mit Herz! Frank, ich danke Dir! Und auch Dir, Micha für die Vermittlung. DANKE!
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Danke an Frank vom SKM in Münster / Greven
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Ankunft in Hockenheim bei Sonnenschein
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Ca 17.00 Uhr treffe ich bei schönstem Sonnenschein auf dem Vorplatz vom Fahrerlager des Hockenheimringes ein. Es läuft zur Stunde noch eine Vorveranstaltung. Der Einlass findet erst ab 18.00 Uhr statt. Bis dahin bildet sich ein langer Konvoi hungriger Aufzünder vor dem Paddock.
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Konvoi hungriger Aufzünder
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Ein Stellplatz der verbindet
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Mein Stellplatz ist schnell gefunden. Ich lasse mich wieder vor Box 22 nieder. Das hat inzwischen Tradition und erinnert mich daran, dass ich hier mit Frankie #322 vor Jahren erstmals gestartet bin. Wir hatten beide damals nicht die meiste Ahnung und schon gar nicht die geringste Vorahnung, dass wir 5 Jahre später in der Deutschen Seriensportmeisterschaft des DMSB gemeinsam Rennen fahren würden.
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Ankommen - Abladen - Aufbauen -Schrauben
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Anmeldung - Einschreibung - Nennbestätigung
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Tag 1: / Fahrerbesprechung
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Das schöne Wetter vom Vortag hat sich aus dem Staub gemacht. Der neue Tag beginnt mit Regen. Ich komme nur mühsig in die Gänge, während die Kumpels aus Bayern (Christian, Andreas…) in der Box gegenüber schon fleißig schrauben. Tobi hat mit Mutter und Freundin neben meinem Pavillon Quartier bezogen. Er ist auch früh fit und hat seinen Rennkombi schon an. Wir begeben uns gemeinsam zur Fahrerbesprechung. Sie beginnt um 07.30 Uhr und ist ein Muss für alle! Toni und David zeigen Flagge und erklären die Spielregeln der Rennstrecke. „Wer die Flaggensignale nicht kennt, hat auf der Piste schlichtweg nichts verloren“, murmelt ein Teilnehmer laut vor sich hin. Die Schwarz-Weiß-Karierte Flagge mag ich nicht. Mit ihr wird das Rennen bzw. die Runde ab gewunken, bzw. ist ein Turn definitiv vorbei.
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Was tun: Regen - Setup... ja? / nein?
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Viel "Wasser" - Freies Fahren für alle.
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Die Gruppenteilung (Einsteiger / Mittel 1 / Mittel 2 / Sportfahrer) ist aufgehoben. Es kann bis zur Änderung der Wetterlage bis 10.00 Uhr frei gefahren werden. Young-Racer Tobi ist einer der ersten, den es auf den nassen Asphalt raus zieht. Hut ab, der junge Bursche schlägt sich wacker - und das ohne Regenreifen!
Ich habe noch keine Lust auf einen Wechsel der Reifen und hoffe auf einen schnellen Wetterwechsel, also auf Trocken und warte daher zunächst ab.
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Young - Racer Tobi
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Unfall mit schrecklichen Folgen.
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Gegen 10.00 Uhr, die letzte Runde ist angesagt, kommt die Nachricht von einem schweren Unfall auf der Strecke. Um ca. 11.00 Uhr erfolgt dann über den Veranstalter der Aufruf zur Versammlung aller Teilnehmer in der Office-Box. Der Veranstalter informiert über den Unfall und bittet die Aufzündergemeinde um Verständnis dafür, dass die Weiterführung des Rennbetriebes zur Stunde offiziell untersagt ist und niemand im Moment wisse, wann die Strecke wieder frei gegeben werde. Keiner der Teilnehmer spricht laut aus, was viele aufgrund der außergewöhnlichen Vorgehensweise bereits glauben zu wissen.
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Ampel auf Rot: Rennbetrieb für Stunden gestoppt
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Aufhebung der Sperrung dann ab 13.00 Uhr
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Gegen 13.00 Uhr wird die Rennstrecke wieder frei gegeben. Stunden später wissen es alle. Der Kumpel ist noch auf der Rennstrecke an den Folgen der Verletzungen verstorben. Der andere, in den Crash involvierte Kumpel liegt noch im Krankenhaus. Ich drücke der hinterblieben Familie, den Bekannten und Freunden des Kumpels meine Anteilnahme aus. Dem Kumpel im Krankenhaus wünsche ich rasche Genesung.
Selbst wenn ich innerhalb von 2 Wochen zwei tödliche Unfälle (ein weiterer Kumpel liegt noch schwer verletzt im Kr.Haus) auf der Rennstrecke hautnah mitbekommen habe, so sind sie dort doch eher die Ausnahme. Häufiger sind schwere Verletzungen, die sich Rennsportfahrer immer wieder zu ziehen, wenn sie stürzen.
Ich denke dabei auch an unseren Veranstalter Toni Mang, dem fünfmaligen Weltmeister in den Klassen bis 250 und 350 ccm. Er hat nach einem schweren Sturz in Rijeka/Jugoslawien seine Karriere damals endgültig beendet.
Dass Rennsportfahrer nach einem schweren Unfall noch ein „normales“ Leben führen können, scheint eher selten der Fall. Toni hatte mehr Glück als z.B. der einstige Star und Vizeweltmeister Reinhold Roth, der ungebremst auf einen hinter einer Kuppe trödelnden und überrundeten Kumpel auffuhr. Er ist heute ein Pflegefall.
Jeder von uns weiß: Stürze gehören zum Rennen und -Training dazu, passieren plötzlich und enden manchmal schlimm. Mit dieser Möglichkeit müssen wir uns abfinden.
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Nach der Mittagspause: erste Turns
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Ich fahre nach der Mittagspause erstmals raus. Es will noch nicht so richtig. Die Ereignisse des Vormittags belasten, hängen im kopf fest und wollen sich nicht beiseite schieben lassen. Erst einige Runden später werde ich allmählich wieder schneller, schneller… und die „Angst“, zu stürzen, die ich nach der schrecklichen Tages-Meldung hatte, legte ich wieder ab.
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Rennstrecke - ein schmaler Grat
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Noch einige lockere Runden am Nachmittag
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Für den restlichen Nachmittag ließ ich es mir nicht nehmen, dann noch einige lockere Runden zu drehen. In meiner Gruppe (Sportfahrer) gab es einige sehr, sehr schnelle Riders, einige langsamere und einige auf meinem Niveau. Ich hatte viel Gelegenheit, mich von den Schnelleren einfach „ziehen“ zu lassen oder auch das routinierte Überholen zu trainieren, was viel Spaß an „Zweikämpfen“ mit sich brachte. Ich mache die Erfahrung, dass Überholen in der Kurve leichter geht als vor der Kurve. Mit etwas höherem Speed komme ich in der Nordkurve an meinem Kontrahenten an der Außenseite gut vorbei.
Einmal wäre es fast zu eng geworden. Der Aufzünder vor mir hält die Linie nicht und macht vor mir die Tür zu. Ich lasse Vernunft walte, ziehe zurück und riskiere in dieser Situation keinen Sturz. Beim Überholen (Ausbremsen) vor der Kurve hingegen fühle ich, dass es Mut und viel, viel Übung fordert. Häufig bremse ich zu früh oder finde den Bremspunkt nach dem Überholen nicht mehr rechtzeitig und rausche, den Bremspunkt verpasst, wiederholt in`s Kiesbett.
Das „Ansaugen“ an den Kumpel im Windschatten hingegen funktioniert ganz gut. Die Erfahrung aus dem Radrennsport (komme primär aus Triathlon) ist mir hierbei einwenig hilfreich. Seitlich versetzt warte ich auf den Bremspunkt des Kumpels, um dann mit dem Geschwindigkeitsüberschuss an ihm „mühelos“ vorbei zu ziehen. Das klappt nicht immer und oftmals verpasse ich durch einen nicht mehr rechtzeitig gesetzten Bremspunkt die Linie und den optimalen Einlenkpunkt. Meine letzte Runde an diesem Tag wird durch das Aufflackern der Tankanzeige vorzeitige beendet.
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CATCH ME....IF YOU CAN...
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"17.00 Uhr Event: Montags-Training" Speer-Racing
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Nach uns findet ab 17.00 Uhr für Sport-Rider das bekannte und in der Region um Hockenheim sehr beliebte „Montagstraining“ mit Speer Racing statt.
Frankie #322 ist auch dabei. Er hat zudem Glück und erhält für den morgigen zweiten Trainingstag mt Toni Mang & Speer Racing kurzfristig einen freien Trainingsplatz.
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Frankie #322 auch wieder dabei :-)
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...inmitten vieler heiß glühender Racer
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Frankie #322 auf dem Weg nach vorne :-)
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Tag 2: / Zweiter Trainingstag
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Angespornt von den Trainingsergebnissen des ersten Tages bin ich entschlossen, das Trainierte zu vertiefen und dabei auch meinen Grundspeed weiter auszubauen.
Mein erster Turn beginnt (es ist trocken!) um 09.00 Uhr. Die Reifenwärmer lege ich wie immer gewissenhaft auf. Sekunden vor der ersten Trainingsrunde nehme ich sie von der Steckdose. Sie dürften 80 Grad erreicht haben.
Nach einigen Aufwärmrunden lasse ich es dann (für meine Verhältnisse) wieder fliegen. Ich fahre an diesem Tag 5 Turns.
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Zweimal muss ich in` s Kiesbett, doch dies ohne Schaden zu nehmen an „Material“ & Seele. Ich denke, das gehört dazu wenn man am persönlichen Limit fährt. Schließlich geht es ja auch darum, Grenzen auszuloten und die persönlichen Grenzen weiter und weiter nach vorne zu verschieben. Das geht nicht ohne die Bereitschaft zum Risiko. Schließlich geht es bei Trainings auf Rennstrecken immer auch um `s Rennfahren, also um` s schneller werden!
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Mentales Training vor jedem Turn
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Viele Rider haben kleine Rituale, bevor die Runde frei gegeben oder die Startflagge geschwenkt wird. Mein Ritual ist über Kopfhörer Musikhören in meinem Aufzünder – Mobil. Ich denke dabei über den Streckenverlauf, meine Brems-, Schalt- und Einlenkpunkte nach und bemühe mich dabei völlig zu entspannen.
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Kids on the racetrack - Mechanikerfahren :-)
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ein besonderes Highlight - für die "Kleinen"!
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Als ein besonderes Highlight bietet Toni Mang für die „Kleinen“ in der Mittagspause die Möglichkeit erster Erfahrungen auf der Rennstrecke an. Young-Racer Tobi lässt sich die Chance nicht nehmen, seine Freundin auf dem two-seater über die Strecken zu fahren. Er hat für seine Freundin dafür die Fußrasten extra montiert – mit 18 schon ein wahrer Gentleman!
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F a z i t
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Das Training wird insbesondere am ersten Tag durch den tödlichen Unfall des Kumpels überschattet. Alle Riders fahren verhalten und äußerst diszipliniert.
Die Betreuung durch die Teams von Toni & Speer Racing ist verlässlich und kompetent. Ich sehe Toni oft im Gespräch mit Teilnehmern. Er gibt Tipps, wie man ein Motorrad richtig in der Federung und Dämpfung abstimmt, wie man richtig sitzt, richtig bremst, sich in die Kurve legt - und wie man sich im Pulk auf der Rennstrecke verhält.
Toni ist an beiden Tagen viel auf der Strecke draußen. Dort zeigt er in Einzelfahrten, wie man eine gute Linie findet, wie man schnell und sicher unterwegs ist, wie man sein Motorrad besser kennen und damit auch beherrschen lernt.
Von ihm lerne ich: „Nicht das schnelle Hineinfahren in die Kurve ist wichtig, sondern das schnelle Herauskommen“.
Es gibt noch viel zu lernen - für mich!
Mit Chupa - Chups - Grüssen
Sharon #344
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Impressionen aus dem Fahrerlager
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Spidi - meine Traditionsmarke
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